Malerei
Anne Smith war schon immer von der Malerei fasziniert. In Kalifornien wuchs sie auf umgeben von Porträts, die ihre Grossmutter Edith Osborne Stahl gemalt hatte, welche um 1915 der Schule von Robert Henri angehörte. Dann kam die grosse anstrengende Europareise als Siebenjährige, die in der Erinnerung aus zwei Museumsbesuchen pro Tag bestand, und welche ihr einen künstlerischen Wortschatz vermittelte. Als ihre Grossmutter starb, erhielt Anne ihre ersten Malerwerkzeuge: sie erbte Palette, Pinsel und Ölfarben. Unvergesslich bleibt der Sommermalkurs mit Richard Martinez im Jahr 1961, wo sie erstmals mit Ölfarben experimentierte. In der Mitte der Achtziger Jahre gestand sie sich schliesslich ein, dass es schon immer ihr Wunsch gewesen war, Menschen zu zeichnen und zu malen. Sie besuchte einen Aktzeichnungskurs, den Barbara Birrer-Schneider an der Schule für Form und Farbe in Zürich gab. Diesen Kurs belegte sie während drei Jahren, wobei sie sich immer mehr auf Federzeichnungen spezialisierte.
Basierend auf ihrem Studium der Beziehung zwischen Denken und Bewegung (auch unter dem Namen Alexander-Technik bekannt), begann sie malend zu erforschen, wie der Körper oder Körperteile eingesetzt werden können, um Vorstellungen und Gefühle auszudrücken. In dieser Beziehung zog sie besonderen Nutzen aus dem Anatomiekurs von Dr. Donald Weed, wo ihre Beobachtung der Beziehung zwischen physikalischer Struktur und Bewegung geschult wurde. Ihre Bilder sind fast alle im Gegenständlichen verwurzelt, ihr Gegenstand ist aber oft ins Surreale oder Listige transformiert, so dass viele Fragen unentschieden bleiben.